Ausschuss für HR
Die Weiterentwicklung von Personal ist von entscheidender Bedeutung für jedes Unternehmen und seinen Erfolg, denn sie gewährleistet kontinuierliche Anpassungsfähigkeit, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit in einem dynamischen Geschäftsumfeld. Das Humankapital bildet das Rückgrat jedes unternehmerischen Vorhabens und repräsentiert den entscheidenden Mehrwert, der Innovationen vorantreibt, Entscheidungen trifft und langfristige Unternehmensziele erreicht. Die Deutsch-Serbische Wirtschaftskammer hat die Wichtigkeit dieses Themas erkannt und im Jahr 2023 einen HR-Ausschuss gegründet, der sich auf aktuelle Themen im Bereich der Personalentwicklung und den Austausch von Ideen und Lösungen zur Bewältigung der damit verbundenen Herausforderungen konzentriert.
Vorsitzender des Ausschusses für HR
Miloš Jovanović, Heads Adriatic
Stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für HR
Zlata Kolev, DHL
Wenn Sie sich aktiv an der Arbeit des Ausschusses für HR beteiligen möchten, kontaktieren Sie bitte Frau Doris Danilović unter danilovic(at)ahk.rs
Ausschusssitzungen
Kick-off Sitzung, 24.05.2023
Organisation und Funktionsweise des HR-Ausschusses sind von großem Interesse für die Mitgliedsunternehmen der Deutsch-Serbischen Industrie- und Handelskammer, wie durch das Kick-off-Treffen des Ausschusses in der UniCredit Bank gezeigt wurde. Bei dieser Gelegenheit stellte Herr Alexander Markus, Mitglied des Vorstands, das Konzept, die Organisation und die Ziele des Ausschusses einer Gruppe von 50 HR-Fachleuten und Unternehmensmanagern vor.
Während des ersten Treffens schlugen die Vertreter Themen vor, die für sie von besonderem Interesse sind, wie Mitarbeiterbindung, Kompetenzerweiterung und Arbeitskräfteimport, rechtliche Vorschriften, Digitalisierung der Arbeitskräfte und Einhaltung bestehender Vorschriften, Wohlbefinden und Mitarbeiter-Markenbildung.
Die Entwicklung des Personalwesens ist von größter Bedeutung für die Entwicklung der Wirtschaft und des Geschäftsumfelds sowie für das stabile Wachstum der Mitgliedsunternehmen. Die Arbeit des Ausschusses wird sich mit den zunehmenden Herausforderungen in diesem Bereich befassen und Lösungen anbieten, um ESG-Ziele zu erreichen.
Herr Miloš Jovanović (Heads Adriatic) wurde zum Vorsitzenden des HR-Ausschusses gewählt und Frau Zlata Kolev (DHL) zur stellvertretenden Vorsitzenden.
Zweiter Treffen. Das Thema: Wellbeing, 05.07.2023
Die zweite Sitzung des Ausschusses für HR fand online statt mit Fokus auf das Thema „Wohlbefinden“, das sowohl bei der Rekrutierung neuer, als auch bei der Bindung jetztiger Mitarbeiter zu einem zentralen Punkt auf der Prioritätenliste geworden ist.
Im Kampf um die Wettbewerbsfähigkeit am Markt wachsen und verändern sich die Erwartungen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern kontinuierlich.
Durch die zunehmende Investition der Arbeitnehmer in ihre persönliche Weiterentwicklung werden ihre Erwartungen an das Angebot und die Behandlung durch Arbeitgeber immer anspruchsvoller.
Slađana Burić, Co-Active Coach und LD Professional, betonte die Bedeutung praktischer Schritte, um sicherzustellen, dass Wohlbefinden nicht nur ein theoretisches Konzept, sondern eine reale Praxis ist, die auf Marktanalysen, statistischen Daten und der Verbindung grundlegender psychologischer Bedürfnisse mit Werten basiert. Sie betonte auch die Unterschiede in der Wahrnehmung von Wohlbefinden in verschiedenen Industriezweigen und die Folgen seiner Vernachlässigung.
Die Schlussfolgerung ist, dass die Berücksichtigung des Wohlbefindens der Arbeitnehmer bei der Erstellung von Leistungsprogrammen, insbesondere nach der Pandemie und den Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt, eine Schlüsselrolle bei der Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit von Arbeitgebern spielen kann. Obwohl einige Bereiche in Serbien im Vergleich zu den Ländern der Europäischen Union noch im Rückstand sind, wird intensiv an der Verbesserung dieses Bereiches gearbeitet.
Thema Neuigkeiten in der Gesetzgebung: Entwurf des neuen Gesetzes über Arbeitspraktiken; Beschäftigung von Ausländern – neue Verfahren; Duale Ausbildung – was bringt das neue Gesetz, 04.10.2023
Bei Anwaltskanzlei Petrikić und Partner AOD in Zusammenarbeit mit CMS Reich Rohrwig Hainz
Bei der dritten Sitzung des Ausschusses für HR erläuterte Dragana Bajić von der Anwaltskanzlei Petrikić und Partner AOD in Zusammenarbeit mit CMS Reich Rohrwig Hainz ausführlich alle Einzelheiten des Gesetzentwurfs zu Arbeitspraktiken sowie zu Neuerungen, Pflichten der Arbeitgeber, Mentoren und der gesamten Verwaltung die im Zusammenhang mit der Arbeitspraxis in Verbindung stehen, auch die Pflichten derjenigen Person, die die Praxis durchführt.
Frau Bajić gab auch einen Einblick in die Einschränkungen, die das neue Gesetz mit sich bringt. Eine davon besteht darin, dass ein Arbeitgeber einen Praktikanten nur einmal einstellen kann, was einen limitierenden Faktor für Talente darstellt, die das Unternehmen möglicherweise in seinem anderen Sektor einstellen könnte.
Jovan Bećirić von der Anwaltskanzlei Petrikić und Partner AOD in Zusammenarbeit mit CMS Reich Rohrwig Hainz sprach über die Beschäftigung von Ausländern und das neue Verfahren und gab einen Einblick in die bereits in Kraft getretenen Änderungen. Die entscheidende Änderung ist die vollständige Digitalisierung des Verfahrens. Ab sofort werden Anträge auf eine einheitliche Arbeits-Aufenthaltserlaubnis über ein einziges Portal eingereicht, was bedeutet, dass der gesamte Antrag inklusive vollständiger Unterlagen elektronisch übermittelt wird. Nach Genehmigung des Antrags wird eine eindeutige Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis als biometrisches Dokument ausgestellt. Das gesamte Verfahren wurde im Vergleich zum vorherigen Verfahren, bei dem früher über 60 Tage auf die Genehmigung gewartet wurde, auf 15 Tage verkürzt.
Melita Jovanović-Tončev, Koordinatorin für duale Ausbildung an der Handelsschule in Belgrad, gab einen Überblick über Änderungen des Gesetzes für duale Ausbildung und stellte die Neuerungen und Vorteile dar, wie die Vereinfachung des Prozesses bei der Beteiligung von Arbeitgebern in die duale Ausbildung, Regelungen für Arbeitgeberzuschüsse und Förderung für Azubis in Mangelberufen.
Herausforderungen bei Fehlzeiten – mögliche Lösungen, Best Practices, 06.12.2024
Lokation: Heads Adriatic
Hohe Fehlzeiten sowie eine hohe Fluktuation sind Indikatoren für die Unzufriedenheit der Mitarbeiter mit den Arbeitsbedingungen. Um die Ursache des Problems zu ermitteln, werden folgende Punkte hervorgehoben:
- Schlechte Unternehmenskultur und unzureichende Sorge um die Mitarbeiterzufriedenheit
- Stetiger Anstieg des Produktionsvolumens, aber unzureichende Ressourcen
- Geringe Einnahmen
- Erhöhung der Urlaubstage während der Saisonarbeit
- Ärzte, die unbegründet und leichtfertig Krankmeldungen schreiben
Die Reduzierung der Fehlzeiten kann durch Arbeitgeber und Gesetzgeber beeinflusst werden:
1. Arbeitgeber
- Schaffung guter Arbeitsbedingungen
- Anwesenheitsprämien – installiertes Bonussystem für Mitarbeiter, die regelmäßig arbeiten
- aktive Kommunikation und Verständnis der Mitarbeiter, insbesondere bei konkreten Erkrankungen, nach längerer Krankheit usw.
- Es sollte klar zwischen gerechtfertigtem Urlaub aufgrund einer Behinderung aufgrund gesundheitlicher Probleme und Missbrauch des Urlaubs vom Arbeitsplatz unterschieden werden
- Regelmäßige anonyme Umfragen
- Aktive Zusammenarbeit von HR Managern und Mitarbeitern
2. Der Gesetzgeber
- Durch die Änderung des Gesetzes über die Krankenversicherung (Artikel 151 Absatz 2 und Artikel 155 Absatz 2) wird dem Arbeitgeber ermöglicht, den Krankenstand durch einen Expertenausschuss zu kontrollieren, der die Einwände des Arbeitgebers wirksam prüft
- Es ist notwendig, dass das Gesetz die Regeln und die Arbeitsweise der Kommission, die die Krankschreibung auf Antrag des Arbeitgebers kontrolliert, klar definiert und dass diese Kommission einen ernsthafteren Ansatz bei der Lösung von Anträgen sowie der Kontrolle der Krankschreibung verfolgt, was in der Praxis oft nicht der Fall ist.
Psychologische Sicherheit und Resilienz – Erkenntnisse aus der Sicht vom HR-Berater und vom Unternehmen, 28.02.2024
Vortragende
Jelena Stevanović - Division Director, Talent Solutions, Heads Adriatic
Ivana Jevtić –HR-Manager, Puratos doo
Psychologische Sicherheit gilt als Voraussetzung für eine optimale Teamfunktion und die psychische Gesundheit der Mitarbeiter. Die psychische Gesundheit der Arbeitnehmer ist nicht mehr nur ihre persönliche Angelegenheit, sondern auch eine der Prioritäten des Arbeitgebers.
Es wird durch folgende Elemente beeinflusst:
- Arbeitsklima unter Teammitgliedern – eine wichtige Grundlage für psychologische Sicherheit, die Atmosphäre am Arbeitsplatz hängt in erster Linie von der Führungskraft ab (unterstützt die Führungskraft oder nicht ein solches Klima, Atmosphäre)
- Feedbackkultur – sie ist von Branche zu Branche unterschiedlich, in manchen Branchen und bei der Z-Generation macht sich das sogenannte „Like-Syndrom“ bemerkbar, das eine besondere und aktive Aufmerksamkeit der Vorgesetzten erfordert, d.h. des Arbeitgebers.
- Umgang mit Fehlern – zum Beispiel Fehlerverbote, Verurteilungen führen zu potenziell neuen Fehlern.
- Resilienz als Anpassungsfähigkeit - sie sollte auf beiden Seiten vorhanden sein
Vier zentrale Säulen welche von sogenannten zukunftsfähigen Unternehmen genutzt werden:
- Annahme
- Beitrag
- Lernen – eine Chance zur ständigen Verbesserung
- Wertschätzung von verschiedenen Meinungen
Fazit: Psychologische Sicherheit ist nicht Harmonie aufgrund von Hilfsbereitschaft und Unterwürfigkeit, sondern Abstimmung und Anpassung von Standards.
* Bei dieser Sitzung wurden einstimmig wiedergewählt:
Vorsitzender des Ausschusses für HR - Miloš Jovanović Heads Adriatic
Stellvertretende des Vorsitzenden - Zlata Kolev, DHL