Ausschuss für die Bauindustrie

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Construction of office building on purple sunset with two yellow tower cranes

In den letzten zwei Jahren verzeichnete die Bauindustrie Serbiens ein kontinuierliches Wachstum. Im Jahr 2022 erreichten heimische Auftragnehmer einen Beauftragungswert von beeindruckenden 614,7 Mrd. serbischer Dinar und zusätzlich noch 20 Mrd. serbischer Dinar im Ausland. Der Wohnungsbau verzeichnete einen leichten Anstieg, wobei jährlich durchschnittlich rund 30.000 Baugenehmigungen erteilt werden. Der Anteil der Bauindustrie am BIP für das Jahr 2022 betrug 6,4%, während der Gesamtwert der Bauleistungen 4,4 Mrd. Euro betrug. Im dritten Quartal 2023 wurde im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres ein realer Anstieg des BIPs im Baugewerbe um 12,8% verzeichnet. Auch im vierten Quartal 2023 stieg der Wert der durchgeführten Arbeiten im Vergleich zum vierten Quartal 2022 um 13,9%.

Obwohl die Baukosten in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen sind und die Zinssätze für Investoren als ungünstig erscheinen, gibt es positive Aussichten für das Jahr 2024. Ein signifikanter Anstieg der Investitionen wird im kommerziellen Sektor erwartet, wie z.B. dem Bau von Einkaufszentren, Bürogebäuden und Hotels. Die Fertigstellung der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Novi Sad und Subotica, des Autobahnabschnitts Miloš Veliki von Preljina nach Požega und der Schnellstraße Šabac-Loznica sowie eines Teils des Morava-Korridors sind nur einige der Infrastrukturprojekte, die bis 2024 abgeschlossen sein sollten. In diesem Jahr ist der Baubeginn des Bahnabschnittes von Belgrad nach Niš geplant, ein Projekt im Wert von etwa 2,8 Mrd. Euro. Eine große Anzahl von Infrastrukturprojekten soll in den nächsten 3-4 Jahren im Rahmen des Projekts Expo 2027 umgesetzt werden.

Durch die Arbeit des Ausschusses für die Bauindustrie der Deutsch-Serbischen Wirtschaftskammer möchten wir die gemeinsamen Interessen der Mitgliedsunternehmen im Baugewerbe vertreten, die Entwicklung nationaler Rechtsvorschriften beeinflussen und initiieren, die Situation in der Branche analysieren und angemessene Maßnahmen für eine effizientere Arbeitsweise des Sektors vorschlagen. Moderne Bauvorhaben setzen zunehmend auf den Einsatz von Baumaterialien, die den aktuellen Normen für nachhaltiges Bauen entsprechen. Daher wird sich der Ausschuss mit Themen wie nachhaltigem Bauen, den Vorteilen des Bauens nach umweltfreundlichen Standards und Zertifizierungen wie LEED sowie dem Grad der Anwendung weltweiter Standards des grünen Bauens befassen. Aufgrund der  erhöhten Preise für konventionelle Energieträger werden zunehmend erneuerbare Energiequellen wie Solarkraftwerke und geothermische Anlagen nachgefragt.

Bei Interesse an Mitarbeit wenden Sie sich bitte an der Koordinator des Ausschusses: Milan Krstić, krstic(at)ahk.rs

Ausschusssitzungen

Kick-off meeting, 28.11.2023

Das Kick-off Treffen des Ausschusses für die Bauindustrie fand am 28. November 2023 in Räumlichkeiten des Goethe-Instituts statt. Am Treffen nahmen Vertreter von 20 Mitgliedsunternehmen der Deutsch-Serbischen Wirtschaftskammer teil. Alexander Markus, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutsch-Serbischen Wirtschaftskammer, stellte das Konzept des Ausschusses vor, während Dr. Christoph Veldhues, Geschäftsführer des Goethe-Instituts, die Aktivitäten seiner Organisation präsentiert hat.

Der Name des Ausschusses wurde als Ausschuss für die Bauindustrie definiert, als Arbeitssprachen wurden Serbisch und Englisch benannt und die Zielgruppen des Ausschusses sind Unternehmen aus der Bauindustrie, Planungsbüros, Beratungsunternehmen, Banken und Anwaltskanzleien.

Die Ziele des Ausschusses werden vielfältig sein: die Mitglieder des Ausschusses sollen über aktuelle Themen, Trends und Vorschriften informiert werden, der Erfahrungsaustausch soll fördert werden, die Herausforderungen sollen identifiziert werden und es soll der Austausch über die aktuelle Situation und Lage in der Branche angeregt werden. Auch die Erstellung von Änderungsanträgen zur Gesetzgebung wird als eine der Initiativen in betracht genommen. Zu den Aktivitäten, denen sich der Ausschuss ebenfalls widmen wird, gehören die Organisation oder Teilnahme an Seminaren, Panels und Konferenzen, die Delegierung von Vertretern zu Treffen mit Institutionen, Treffen mit anderen Ausschüssen der Deutsch-Serbischen Wirtschaftskammer sowie Treffen mit zuständigen Ministerien und anderen Institutionen der Republik Serbien.

Folgende Themen wird der Ausschuss ebenso ansprechen:

  • Preiserhöhungen der Baumaterialien, sowie steigende Quadratmeterpreise
  • Mangel an Fachkräften im Baugewerbe, ihre Qualifikationen, Altersstruktur und Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte
  • Einhaltung von Umweltstandards und verstärkter Einsatz von grüner Energie
  • Anwendung neuer technologischer Lösungen zur Verbesserung der Sicherheit und Wirtschaftlichkeit von Bauprojekten, Implementierung der BIM-Technologie
  • Herausforderungen im Zusammenhang mit rechtlichen Vorschriften
  • EXPO 2027
  • Andere Themen (Standardisierung von Verträgen, Ausgewogenheit von Vertragsrisiken)

Die Kandidaten für den Vorsitzenden des Ausschusses waren Nemanja Uzelac, Geschäftsführer, Konstruktor Konsalting d.o.o, und Marko Jeremić, Geschäftsführer, Servis Gruppe. Nemanja Uzelac wurde mit 13 Stimmen zum Vorsitzenden gewählt, während Marko Jeremić 5 Stimmen erhielt. Melanija Pavlović, Geschäftsführerin, JAF d.o.o, wurde einstimmig zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

Das nächste Ausschusstreffen für die Bauindustrie wird im Februar 2024 stattfinden.

Zweiter Termin, 01.03.2024

Das zweite Treffen des Ausschusses für die Bauindustrie fand am 01.03.2024 im Hyatt Hotel statt. Das Treffen führte der Vorsitzende, Nemanja Uzelac, kaufmännischer Leiter der Konstruktor Gruppe. Das Hauptthema des Treffens war die potenzielle Gründung von Arbeitsgruppen mit folgenden Themenschwerpunkten:

  • Rechtliche Regelungen
  • Sales
  • Nachhaltiges Bauen
  • Expo 2027
  • Verfügbarkeit von Arbeitskräften auf dem serbischen Markt

Es wurde auch über aktuelle und zukünftige Themen diskutiert, sowie darüber, wie diese Themen durch die Arbeit des Ausschusses angegangen werden können. Im Bereich der Regelungen wurde vorgeschlagen, einen Algorithmus oder Ablauf für das administrative „Managing“ der Investoren zu definieren. Im Bereich Sales wurde die Festlegung von Dienstleistungs- und Materialpreisen sowie das Gleichgewicht der Risiken bei Vertragsabschlüssen diskutiert. In Bezug auf nachhaltiges Bauen wurde über die Behandlung von Bauabfällen, ESG-Standards in der Bauindustrie, Recycling und Abfalltrennung gesprochen. Es wurde auch vorgeschlagen, staatliche Aufsichtsbehörden im Baugewerbe zu bilden. Es wurde außerdem vorgeschlagen, dass zu einer Ausschusssitzung auch Vertreter von Industriezonen eingeladen werden.

Nächste Schritte:

  • Bildung von Arbeitsgruppen durch Online-Umfragen
  • Das nächste Treffen der Arbeitsgruppe wird voraussichtlich im Juni in den Räumlichkeiten von Rio Tinto stattfinden.
  • Einladung der ESG-Arbeitsgruppe zur nächsten Sitzung des Ausschusses, da einer der Vorschläge darin bestand, die Arbeit des Ausschusses für die Bauindustrie mit der ESG-Arbeitsgruppe des Rechtsausschusses der Deutsch-Serbischen Wirtschaftskammer zu verknüpfen.